Shaped by Our Stories, Brian McLaren

Habe mir gestern diesen Vortrag (aus einer Kleingruppenkonferenz von Willow Creek in Illinois im 2005) von BMcL angehört. Nichts revolutionäres, aber das erste Mal, dass ich seine Stimme höre!

Er betont die Wichtigkeit von Erzählungen: eine Erzählung hört man lieber zu und versteht man besser als eine theoretische Abhandlung. Aber, was mir wichtig dünkt, ist seine Behauptung, dass wir durch das Erzählen von Erlebnissen sowohl uns selbst, wie auch unsere Zuhörer, formen: wer anderen schöne Erfahrungen mit Freude und Dankbarkeit weitererzählt, der prägt seine eigene Lebenseinstellung und die seiner Gesprächspartner zum Positiven; wer ständig jammert und kritisiert formt sich (und seine Zuhörer) zu Klagegeistern.

Auf der andere Seite kann man andere zu guten Taten animieren, in dem man von eigenen Hilfeleistungen erzählt (Gefahr: Prahlerei!). Er empfielt das regelmässige Nachfragen innerhalb einer Kleingruppe: was hast du in der letzten Woche Schönes erlebt? was hast du in der letzten Woche Gutes getan?

So praktiziert er seine Prinzipien auch; er erzählt einige eigene positive Erlebnisse und animiert die Anwesenden zum Austauschen untereinander. Wertvolle Impulse!

The 3 hardest words in the world to get right, Leonard Sweet

Ich habe aufgegeben – nach etwa der Hälfte! Zu postmodern für mich! Das passiert mir sonst nie.

Er erkennt zwar Wichtiges, zB die Signifikanz der Metageschichte (metanarrative), ein Konzept, das in der Regel von Postmodernen verworfen wird; oder, dass die christliche Botschaft nicht die Erfüllung sondern die Tranzendesenz des Selbst anstrebt.

Es geht um die Bedeutung der 3 Worte "Ich liebe dich" für diese postmoderne Welt. Jedes Wort wird ausführlich behandelt. Aber mich irritiert die z.T. saloppe Schreibweise, zu viele Banalitäten und Insider-Zwischenbemerkungen, die m.E. zu einem ernsten Sachverhalt nicht passen.

Ich habe besseres zum Lesen. Sorry, Leonard!

Star of the Sea, Joseph O’Connor

Ein spannender Roman über eine monatige Reise irischer Auswanderer nach Amerika in 1847 auf einem Dampfer. Nicht für fremdsprachige geeignet!

Fast unglaublich, wie millionen von landlosen Iren wegen der Kartoffelfäulnis (potato blight) fast oder ganz verhungern, wie dies den adligen reichen (meist englischen) Landbesitzern völlig egal ist. Wo ist die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit? Zählt dann schon nur Geld im Leben?

Unter den verwirrten Beziehungen entdeckt man aber sowohl selbstlose Aufrichtigkeit, wie auch verwerflichen Egoismus, der bis zum gnadenlosen Mord eines Freundes geht. Dazwischen die elende Verzweiflung, die einen frommen Vater dazu führt, seine geliebte Tochter und sich selbst zu ertrinken, damit sie und seine Frau nicht verhungern müssen.

Der Stil und die Sprache sind faszinierend.

Social Media Auto Publish Powered By : XYZScripts.com