Liebe im Alter

heimelig von Blanca Imboden

Eine unterhaltsame Geschichte über das Leben im Altersheim, die auch wichtige Themen anspricht.

Nelly wird in ein Altersheim verbannt. Ihre Tochter und ihr hochfliegender Ehemann wollen ihr schönes Haus voller Erinnerungen abreissen und es aus Prahlerei durch einen seelenlosen Betonklotz ersetzen. Aber mit ihren siebenundsiebzig Jahren ist Nelly noch lange nicht alt. Weder im Kopf, noch im Körper, noch im Herzen.

Wir lernen einige Mitbewohner und die etwas überforderte Heimleiterin kennen. Am Tisch werden die Schlagzeilen des Tages täglich diskutiert, vor allem die fehlende Finanzierung der Pflege und der daraus resultierende Betreuungsnotstand. Da das Leben in heimelig eher langweilig wird, beschliesst Nelly zu reisen. Vorerst in der Schweiz. Und zwar in alphabetischer Reihenfolge, Stadt für Stadt, beginnend mit A für Ascona.

Es folgen allerlei Überraschungen: traurige und lustige Begegnungen mit langfristigen Ursachen und Folgen; Polizeieinsätze; ein Fernsehinterview mit einem erfolgreichen afrikanischen Autor, den Nellys Witwer Xaver als Kind finanziell unterstützt hatte. Auch tiefgreifende Themen werden angesprochen, wie heillos zerrüttete Familien, die Moral der Sterbehilfe und Spekulationen darüber, wer nach dem Tod wo landet.

Das Wesentliche ist jedoch Nellys neu entstehende dritte Liebe. Nach ihrem Kindheitsfreund Walti, dessen Vater ihre Beziehung verboten hat, und ihrem herzensguten Xaver, taucht plötzlich der Flöten-Florian auf der Bühne auf. Wird Nelly es wagen, in seine Mehrgenerationen-WG zu ziehen? Vielleicht sogar zusammen mit ihrer ungelegen schwangeren Enkelin Kim?

Das Buch ist in einem spritzigen Stil geschrieben, die Charaktere sind realistisch dargestellt und es gibt jede Menge Spannung, um den Leser zu fesseln.

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