Originaltitel: What’s so Amazing About Grace?
Ein sehr starker und bewegender Plädoyer für das Umsetzen der Essenz der Botschaft von Jesus – Gnade – in einer Welt, die nach genau entgegengesetzten Prinzipien funktioniert. Gott liebt und segnet uns nicht, weil wir es verdienen, sondern weil das Seine Natur ist und Er uns dadurch zu gewinnen hofft.
Auch wir sollen die Unliebsamen lieben, die uns hassen oder ungerecht behandeln, oder solch Gemeines tun, dass sie uns abstossen, oder uns durch ihre moralische oder körperliche Verdorbenheit ekeln.
Oftmals zeigt die Kirche, und besonders die konservativen Evangelikalen, eine ganz andere Einstellung: selbstgerecht, richtende Ablehnung der ‘dreckigen Sünder’, wie zB die kaputten, erkrankten Homosexuelle (Kap 13).
Mitten in der Finsternis der ‘Ungnade’ scheinen gelegentlich ein paar Lichtstrahlen – viele gleichnishafte oder aus dem Leben gezogene Geschichten, wie der zeitgenössische “verlorene Sohn” (Kap 4).
Ab der Mitte fährt sich Yancey etwas in der amerikanischen kirchlich/politischen Szene fest, was uns in der ROTW unverständlich und irrelevant vorkommt. Am Schluss hat man noch Fragen, was die eigentliche Botschaft des Buchs ist: Wir haben die gegensätzlichen Einstellungen erkannt, sind vom Weg der Gnade überzeugt, fühlen uns schuldig/herausgefordert, … Und dann?